Liebe Piraten, Freunde und Interessierte,
auf Einladung der Fraktion der Grünen im Bezirkstag Oberbayern wirken nun die PIRTEN an deren Arbeitskeis Bau, Umwelt und Energie mit. Am Montag, den 27.04.15 waren wir zum ersten Mal dabei und davon möchten wir kurz berichten.
Die Grünen hatten Herrn Bruder von der Imkerei Fachberatung ins Fraktionszimmer geladen, der sich bereitwillig von unseren Fragen löchern ließ.
Er berichtete, dass es an und für sich viele Imker in Oberbayern gibt, diese allerdings relativ wenig Bienenvölker haben. Obwohl es ca. 10.000 organisierte Imker und nochmal 20-30% unorganisierte gibt, sind bloß 10-15 von ihnen rein gewerblich organisiert, haben also mehr als 150 Bienenvölker. Diese Zahl ist zu klein, da die gewerblichen Imker die „Grundpfeiler“ der Imkerei darstellen. Sie sind die Rekrutierungsbetriebe bei Ausfällen von Bienenvölkern bei Kleinbauern, züchten also neue Bienenvölker und freilich auch die Königinnen. Zudem beherrschen die professionellen Imker ihr Fach hervorragend.
Dennoch sind alle Imker die Zielgruppe der Imkereifachberatung des Bezirks Oberbayern. Herr Bruder berät beispielsweise über Zusatzprodukte wie Met oder Kosmetik, steht in den Gerichten mit Rechtsgutachten zur Verfügung und unterstützt Imker mit Rat und Tat in Baufragen. Auszug aus der Homepage der Fachberatung:
Das Beratungsangebot umfasst:
- den Bau und die Errichtung von Bienenhäusern, Bienenfreiständern, Wirtschafts- und Geräteräumen für die Imkerei
- die Anwendung von Zuchtverfahren und -methoden
- die Auslese und Erhaltung bedeutender Zuchtlinien
- die Anwendung der instrumentellen Besamung innerhalb der Zucht
- die fach- und sachgerechte Haltung von Bienenvölkern
- die fach- und sachgerechte Gewinnung, Behandlung, Pflege und Lagerung von Imkerei-Produkten wie Honig, Wachs, Pollen, Met, Propolis, Bienenbrot und Gelee Royal
- die wirtschaftliche Verwertung und Vermarktung von Imkerei-Produkten
- die Prophylaxe, Erkennung und Bekämpfung von Bienenkrankheiten
- den richtigen Einsatz von Futtermitteln
- die Anpflanzung und Pflege von Bienenweidepflanzen
- die Information über Fördermöglichkeiten
- die Markt- und Preisentwicklung bei Bienen und Imkerei-Produkten
Trotz Varoa-Milbe und Neonics gibt es in Oberbayern noch viele Bienenvölker dennoch ist die Zahl der Völker von 110.000 auf 60.000 gesunken.
Durch den milden Winter 2012/13 konnte die Varroa-Milbe den heimischen Honigbienenvölkern erheblichen Schaden zufügen. Die Bekämpfung der Milbe funktioniere nur duch regelmäßige und flächendeckende Schulungen der Imker, so Bruder.
Zudem bemängelte er das Mäh-Verhalten vieler städtischer Gärtnereien und auch so manches Bauern, der zu schnell und zu „bienenunfreundlichen“ Zeiten seine Wiesen mähnt. Wichtig für die Bienen sei eine durchgängige Blühzeit verschiedener Pflanzen.
In seinem rund einstündigen Besuch erzählte er viele Details aus seiner Arbeit, die leider so nicht wiederzugeben sind. Wir haben uns auf jeden Fall sehr übers einen Besuch gefreut.
Und nun gilt es zu überlegen, was für die Bienen getan werden kann! Ihr hört von uns 🙂
Eure Bezirks-Piratinnen